Foto-Kurs: Die Tiefenschärfe

Tiefenschärfe
Bild: C. Krause

Wenn Du schon einmal durch ein Fernglas geschaut hast, ist Dir bestimmt aufgefallen, dass Du die Schärfe oft nachstellen musst. Je nachdem wie weit das Motiv weg ist, musst Du das Rädchen durch Drehen verstellen.
Nahe und ferne Objekte kannst Du also leider nicht gleichzeitig scharf sehen.

Auch eine Digitalkamera kann nicht immer alles gleichzeitig auf dem Foto scharf abbilden. Der Bereich, der auf dem Foto scharf abgebildet wird heißt auch „Tiefenschärfe“ (oder auch „Schärfentiefe“, s.u.).

Probier es aus:
Nimm einige Spielzeugfiguren und stelle sie in einer Reihe hintereinander auf. Jetzt mache mehrere Fotos von dieser Reihe: Stelle dabei z.B. einmal auf die erste Figur scharf, einmal auf die letzte Figur und einmal auf die Figur in der Mitte. Jetzt schau Dir die Fotos einmal genau an: Sind immer alle Figuren auf den Fotos scharf abgebildet?

Du kannst für dieses Experiment übrigens auch sehr gut eine Zeitungsseite (mit viel Text!) von schräg oben fotografieren. Auch hier kannst Du dann gut sehen, wo der Text unscharf wird.

Die Tiefenschärfe kannst Du aber selber mitbestimmen, denn sie hängt von drei Dingen ab:

  • von der eingestellten Blende,
  • wie weit das Objekt von der Kamera entfernt ist und
  • welchen Zoom (= Brennweite) Du genommen hast.

Du kannst Dir hier drei Regeln merken:

  • je geschlossener die Blende ist (größere Zahl), desto größer ist auch die Tiefenschärfe.
  • je weiter Dein Motiv weg ist (auf das Du scharf stellst), desto größer die Tiefenschärfe im Bild.
  • je stärker der Zoom, desto geringer die Tiefenschärfe. Umgekehrt gilt dann natürlich auch: je mehr Weitwinkel, desto größer die Tiefenschärfe!

Zuletzt noch ein Geheimtipp:
Die Tiefenschärfe verteilt sich nicht gleichmäßig nach vorne und nach hinten um Dein Motiv, sondern ungefähr ein Drittel vor dem Motiv und zwei Drittel hinter dem Motiv.
Wenn Du also möchtest, dass möglichst viel auf dem Foto scharf ist (z.B. bei einer Landschaftsaufnahme), dann stelle nicht auf Dein eigentliches Motiv scharf, sondern ruhig etwas davor!

P.S. Tiefenschärfe oder Schärfentiefe?
Tja, das ist eine lange Geschichte und auch nicht ganz eindeutig. Beide Begriffe werden gleich gerne benutzt. Mir gefällt „Tiefenschärfe“ besser, weil sie mich an den Effekt der „Bewegungs(un-)schärfe“ erinnert. Die Tiefenschärfe gibt mir auf dem Foto an, welche „Tiefen“ des Fotos noch scharf aussehen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen