Das wichtigste bei einem Bild – ja, wirklich das wichtigste – ist, das es an den entscheidenen Stellen richtig scharf ist!
Probier es aus: Die Notwendigkeit des Scharfstellens kennst Du sicher auch, wenn Du durch ein Fernglas schaust. Du musst an einem Ring drehen, bis das Bild nicht mehr verschwommen ist.
Der Autofokus
Bei einer Digitalkamera musst Du das aber nicht mehr selber tun. In den meisten Fällen schafft die Kamera das Scharfstellen ganz allein: mit dem Autofokus.
Der Autofokus wird oft schon eingeschaltet, wenn Du den Auslöser nur halb herunterdrückst. Das ist sehr praktisch, denn so kannst Du auf einen bestimmten Punkt scharfstellen, den Auslöser halbgedrückt festhalten und die Kamera drehen, um den fertigen Bildausschnitt zu bestimmen.
Oft haben gerade die kompakten Kamera noch spezielle Autofokusfunktionen, z.B. mehrere Autofokusfelder oder eine Gesichtererkennung. Das ist bei einem schnellen Foto (Schnapp-Schuss) manchmal zwar praktisch. Nachteil ist aber, dass Du gar nicht weißt, worauf die Kamera jetzt eigentlich scharf gestellt hat und auf dem kleinen Monitor der Kamera kann man das oft auch nicht erkennen.
Scharf auf die Mitte
Ich habe meine Kamera so eingestellt, dass sie immer nur auf die Mitte (da ist im Sucher bzw. auf dem Display auch eine Markierung) scharfstellt. Ich drücke dann lieber immer erst den Auslöser halb, ziele auf das Motiv, welches ich bestimmt scharf haben möchte und wähle dann erst den richtigen Bildausschnitt.
Wenn die Kamera zu langsam ist …
Dieses Art des Scharfstellens hat noch einen anderen, gewaltigen Vorteil: Die Kamera wird dadurch schneller. Aber warum? Vielleicht kennst Du dieses Problem: Du willst ein Foto von einem lustigen Moment machen, drückst ab, aber auf dem Foto ist die Szene schon vorbei. Die „Auslöseverzögerung“ hat zugeschlagen!
Früher habe ich schon einmal aufgelistet, was Kameras so teuer macht. Einer der beiden Punkte war der eingebaute Computer bzw. wie schnell er rechnen und die Kamera steuern kann. Mit dem halb-gedrückten Auslöser gibt man der Kamera mehr Zeit zum Rechnen, denn das Scharfstellen ist ja schon fertig, wenn man ganz auslöst.
Foto-Tipp:
Das klappt auch super bei bewegten Motiven. Stell einfach auf den Punkt scharf, auf dem das Motiv sein wird, wenn Du auslösen willst (man nennt das auch „Schärfefalle“.
Ein Beispiel: Du möchtest Deinen Freund im Schwimmbad beim Springen vom Sprungbrett fotografieren. Während Dein Freund Anlauf nimmt, stellst Du schon auf die Spitze des Sprungbrettes scharf, hälst den Auslöser halb gedrückt fest und wartest, bis er im Bild ist. Dann drückst Du ab.